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ASC und MSC Standard Aktualisierungen

Sowohl der MSC als auch der ASC haben ihre Standards im vergangenen Jahr erneuert. Dieser Artikel enthält die wichtigsten Änderungen und einen Blick in die Zukunft.

 

ASC Chain of Custody (CoC)-Modul

Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) hat ein zusätzliches Chain of Custody (CoC)-Modul eingeführt. Das ASC CoC-Modul ist für alle ASC CoC-zertifizierten Unternehmen relevant. Ziel ist es, das bestehende System zu stärken und den Zertifikatsinhabern und Verbrauchern, die sich auf das ASC-Siegel verlassen, ein höheres Maß an Sicherheit zu bieten. Die neuen Anforderungen des Moduls ergänzen den CoC-Standard und gelten nur für ASC-Meeresfrüchteprodukte. Das Modul umfasst folgende Themen: Lebensmittelbetrug, Lebensmittelsicherheit, Legalität und Nachweis von Antibiotika sowie weitere Aspekte, die mit der Produktion von Zuchtmeeresfrüchten verbunden sind.

Betrug bei Fischen und Meeresfrüchten
Unternehmen sind gehalten, jährlich eine Bewertung der Anfälligkeit für Lebensmittelbetrug bei ASC-zertifizierten Produkten durchzuführen, um das Bewusstsein und die Aufmerksamkeit für Bereiche mit potenziellem Betrugsrisiko zu erhöhen.

Lebensmittelsicherheit
Unternehmen, die Lebensmittel verarbeiten und/oder (um)verpacken, müssen ab dem 30. Mai 2024 nach einem von der Global Food Safety Initiative (GFSI) oder ISO 22000 anerkannten System zertifiziert sein.

Ausgenommen von dieser Anforderung sind Unternehmen:

  • mit einem Jahresumsatz von weniger als 2 Mio. EUR oder;
  • ein jährliches Handelsvolumen an Meeresfrüchteprodukten von weniger als 200.000 kg, oder;
  • weniger als 50 Beschäftigte im Fischbereich (auch während der Spitzenzeiten).

Legalität
Die Organisationen müssen sicherstellen, dass sie und ihre Produkte die geltenden Gesetze, Vorschriften und ASC-Anforderungen erfüllen. Verstöße müssen der Zertifizierungsstelle gemeldet werden.

Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit
Die Organisationen müssen dem MSC und dem ASC sowie deren benannten Vertretern, den Zertifizierungsstellen und/oder der Akkreditierungs- oder Prüfstelle gestatten, Proben von Fisch und Meeresfrüchten aus zertifizierten Quellen oder anderen Substanzen zu nehmen, um die Authentizität bzw. Konformitätder Produkte zu prüfen.

 

Aktualisierte MSC-Standards 

Auch der Marine Stewardship Council (MSC) hat seine Zertifizierungsdokumente im Jahr 2023 aktualisiert.  Inhaltlich hat sich wenig geändert. Allerdings wurden die Texte verdeutlicht.

Neu im Standard:

  • Der Standard verweist auf zwei neue normative Dokumente: die MSC Labour Eligibility Requirements und das ASC Chain of Custody Module.
  • Es wurden zusätzliche Informationen für Unternehmen hinzugefügt, die mit zertifiziertem Seegras handeln.
  • Das Kapitel 5.7. Spezifische Anforderungen an Zwangs- und Kinderarbeit" wurde auf einen Satz reduziert, nämlich: Die Organisation muss die MSC-Anforderungen an die MSC-Arbeitsbedingungen einhalten. Die Organisationen müssen ihre Einhaltung der Kriterien jährlich im Rahmen einer Selbstbewertung überprüfen und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen, um diese einzuhalten.

Ein Blick in die Zukunft

Derzeit sind die folgenden drei CoC-Standards in Kraft:

  • Default (für Einzel- und Multi-Site-Zertifizierung)
  • Group (z.B. für DuraCert)
  • Consumer Facing Organisation (CFO) (für Unternehmen, die am Ende der Kette arbeiten).

Für ASC-zertifizierte Unternehmen gilt zusätzlich das ASC Chain of Custody Modul.
Um die Zugänglichkeit des Standards zu verbessern, arbeitet der MSC derzeit daran, alle Standards in einem Dokument zusammenzufassen. Wesentliche Schwerpunkte sind dabei:

  • die Vereinfachung der Sprache;
  • die Verbesserung der Zugänglichkeit;
  • Erhöhung der Programmintegrität
  • Stärkung der Integrität des Umweltzeichens durch strengere Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit;
  • Verbesserung der Effizienz durch Zusammenarbeit mit anderen Programmen, so dass z. B. Audits kombiniert werden können;
  • Verbesserung der Kohärenz des Programms, wenn die CoC auf einem Schiff angewendet wird;
  • Festlegung und Entwicklung eines Ansatzes für Fernaudits;
  • Verbesserung der Glaubwürdigkeit durch Erweiterung und Anwendung von Erkenntnissen.

Derzeit laufen Studien und Konsultationen zur Ausarbeitung dieser neuen Norm. Ab Ende 2024 werden die Schlussfolgerungen in einen Entwurf umgesetzt. Im Jahr 2025 wird die neue Norm zur Konsultation freigegeben und anschließend veröffentlicht werden. Wenn Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden oder sich aktiv beteiligen möchten, besuchen Sie bitte die Website The Chain of Custody Standard Review.